Sie kennen das Phänomen: Sie hören sich eine von Ihnen aufgenommene Sprachnachricht noch einmal an und sind irritiert: SO soll meine Stimme klingen? Sie hört sich komplett anders an, als Sie es vermuten und gewohnt sind. Liegt es an der Technik? Das kann nicht sein, denn andere Menschen klingen vertraut und völlig normal.

Der erste Schritt zu einer Veränderung

In Einzeltrainings oder Workshops gebe ich oft zu Anfang eine Rückmeldung zu den individuellen Stimmen: Was sind Stärken der Stimmen, an welchen Stellen sehe ich Handlungsbedarf? Dieses fachliche und wertschätzende Feedback wird oft als hilfreich und wegweisend aufgenommen. Die wenigsten haben ein eigenes klares Bild von ihrer Stimme. Auf Aufnahmen unterscheidet sich der Klang zu sehr von dem Klang, den man beim eigenen Sprechen wahrnimmt.

Übung zur Selbsteinschätzung der Stimme

Nehmen Sie sich jetzt 5 Minuten Zeit, um sich mit Ihrem tatsächlichen Stimmklang zu beschäftigen. Alles, was Sie dazu brauchen, ist Ihr Smartphone oder irgendeine andere Form von Aufnahmetechnik.

Beantworten Sie zunächst folgende Fragen:

Bekommen Sie von anderen Menschen Rückmeldung zu Ihrer Stimme oder zu Ihrem Sprechen?

Was denken Sie selbst über Ihre Stimme? Wie klingt sie? Was mögen Sie an ihr? Gibt es etwas, das Sie stört?

Machen Sie den Realitäts-Check.

Nehmen Sie Ihre Stimme auf. Sie können die Diktierfunktion Ihres Smartphones nutzen oder eine Sprachnachricht an sich selbst oder einen lieben Menschen schicken.

Sie können frei sprechen oder einen beliebigen Text lesen – nutzen Sie gerne den Beispieltext. Wenn Sie frei reden wollen, suchen Sie sich ein einfaches, neutrales Thema, erzählen Sie z.B. von Ihren Plänen für den morgigen Tag.

Beispieltext: Warum klinge ich auf Aufnahmen anders, als ich es von mir gewohnt bin?

Hallo, jetzt mache ich eine Übung aus dem Stimmzettel. Das ist ein Online-Newsletter von Stimme & Beruf. Zuerst soll ich überlegen, was ich an meiner Stimme mag. Wichtig ist auch, was mir nicht gefällt, bzw. was mich in beruflichen Zusammenhängen stört. Ich soll überlegen, was ich konkret ändern möchte.

Ich hoffe, das Abhören gleich wird nicht so schlimm – denn eigentlich mag ich meine Stimme auf Tonaufnahmen nicht gern hören.

Das geht übrigens den meisten Menschen so.

Das liegt daran, dass wir hauptsächlich über die Luftleitung hören – also das, was von außen über den Gehörgang zu unserem Hörorgan im Kopf gelangt. Nur unsere eigene Stimme hören wir zusätzlich über die Knochenleitung, die den Schall aus dem Körper an unser Hörorgan weiterleitet.

Weil auf Tonaufnahmen aber nur der Luftschall zu hören ist, klingt unsere Stimme für uns selbst ganz anders und ungewohnt. Für alle anderen klingt sie wie immer und völlig normal.

So klingt Ihre Stimme für Zuhörer.

Hören Sie sich jetzt die Aufnahme an. Wenn es Ihnen schwerfällt, stellen Sie sich vor, dass Sie einer fremden Person in einer Radiosendung lauschen. Achten Sie nur auf den Klang und weniger auf den Inhalt.

  1. Was beobachte ich an der Sprechtechnik?
  • Wie ist meine Aussprache?
  • Wie schnell rede ich?
  • Wie klingt meine Stimme? Vielleicht haben Sie direkt ein Bild im Kopf – das trifft sehr wahrscheinlich den Kern.
  • Wann und wie atme ich beim Sprechen? Wie setze ich Pausen?
  • Betone ich sinngemäß und ansprechend?

2.  Was gefällt mir an meiner Stimme?

3. Wie wirkt meine Stimme wahrscheinlich auf Zuhörende?

Zu einer authentischen und ausdrucksstarken Stimme gelangen

Oft verändern wir unsere Sprechweise, damit sich unsere Stimme besser anhört. Nicht alles davon hat eine positive Außenwirkung. Wenn Sie z.B. versuchen, tiefer zu sprechen, kann das für Zuhörer undeutlicher klingen.

Wollen Sie, dass Ihre Stimme authentisch und ausdrucksstark klingt? Wenn Sie sich gerne mit meiner Unterstützung auf den Weg machen möchten, melden Sie sich gerne bei mir. Wir können in einem Telefonat klären, welche Möglichkeiten der Veränderung es gibt.